Dein Blog ist lustig und politisch inkorrekt!
Inspiriert hat mich die vergangene Pressekonferenz mit Werner Kogler. Österreichs Vizekanzler und Grünenabgeordneter ist irgendwie lustig. Besser gesagt, ist es lustig, dass schon mehrmals Minister angelobt wurden und für ein Resort tätig waren, das zu ihnen persönlich nicht passte: Beispielsweise, gab es einen Verkehrsminister dem der Führerschein entzogen wurde (Hubert Gorbach), einen Verteidigungsminister der nicht beim Heer war (Norbert Darabos) und einen Sportminister dem man nachsagt, dass er Trinker sei (Werner Kogler). Die Finanzminister adé lassen wir mal beiseite bis Gras(ser) über die Sache gewachsen ist. Ob es stimmt, dass Sportminister und Vizekanzler Kogler ein Alkoholproblem hat oder nicht, ist für mich nicht bedeutend. Ich behaupte, man soll Menschen nicht aufgrund ihrer Konstitution vorverurteilen. Kogler sieht jedenfalls nicht aus wie ein Spitzensportler, was ihn nicht per se für die Ausübung seiner Funktion disqualifiziert.
Ich denke, er könnte ein laiwander Kerl sein, der Werner. Womöglich sind viele der politischen Funktionäre im Privaten sehr viel charismatischer und gebildeter als sie durch das Fernsehen wirken. Alleine schon die Plexiglasscheiben vor den Rednerpulten schwächen das Auftreten der Abgeordneten bei ihren (Marathon-)Pressekonferenzen. Nach mehr als einem Jahr in der Pandemie, wissen wir zwar nicht, wann es vorbeigeht und ob, oder wie. Was fast jeder weiß, ist, dass weder die Zwiebel, noch das Plexiglas die intervenierenden Variablen beim Infektionsgeschehen darstellen. Beide, weder die Zwiebel, noch das Plexiglas helfen uns. Spoiler Ende. Ich wollte über die etwas unglückliche Rede des Vizes schreiben, weil es ein sehr gutes Beispiel dafür ist, die Sinnhaftigkeit – nein! nicht die der Maßnahmen – sondern, der gendergerechten Sprache in Frage zu stellen.
Werner Kogler (aus der Partei der progressiven Sprachpädagogen und für der/die/das Umwelt) hält sich an die Spielregeln der geschlechterinklusiven Sprache. In mancher Hinsicht wird es aber holprig. Das zeigte sich, meiner Ansicht nach, als er über eine weitere Verlängerung des Lockdowns referierte. Er bezog sich auf die Notwendigkeit die viel zitierten Sozialkontakte unbedingt zu reduzieren. Für den Fall der Privatkontakte genderte er sogar den Begriff “Freund”. Dadurch wurde aus den “Freundinnen und Freunden” so etwas wie Zweitbeziehungen (Affären) – die es gilt drastisch zu reduzieren. Neben der Frau nur jeweils eine Freundin aus einem anderen Haushalt. Werners Zungenschlag wurde im Laufe seiner Rede zunehmend müder, folglich vergaß der Vizekanzler komplett darauf, bei den Funktionären/Funktionärinnen (der Funktionierenden), wie den Wissenschaftlern – hier wäre es nämlich passend gewesen – zu gendern.
In Österreich sagt man übrigens, im Unterschied zu Deutschland, “Wissenschafter”, also ohne “l”. Ich weiß nicht warum das so ist, aber ich habe eine plausible Erklärung. Wichtigtuer heißen, vor allem im Osten Österreichs: G´ schaftler. So wird aus einem Geschäftstüchtigen, ein Pedant mit dem Keiner etwas zu tun haben möchte. Ich denke, durch die deckungsgleichen Endungen der beiden Begriffe: G’ schaftler und Wissenschaftler, will man hier diversifizieren, positiv diskriminieren, oder einfach nur differenzieren. Ja, was wollte ich eigentlich sagen? Siehe Fazit:
Sprache kann sehr bildlich sein, humoristisch, oder fantasievoll. Ich wage zu behaupten, dass “meine Leser” ausreichend Fantasie besitzen, um unter einem Lehrer einen Beruf zu verstehen, der sowohl von einem Mann, als auch von einer Frau ausgeübt werden kann. Manche können sich sogar vorstellen, dass ein Lehrer eine Person ist die sich im Geschlecht nicht festlegen kann, oder will. Mein Sohn kommt im Herbst in die Schule und ich wünsche ihm einen netten Volksschullehrer. Sollte der Lehrer Möpse haben, wäre es für mich völlig in Ordnung, solange sie keine übertragbaren Krankheiten haben. Gesetz des Falles, der Lehrer hätte auch Brüste (also die Dinger die wir im Büstenhalter fixieren und davon wieder befreien) wäre es mir nur wichtig, dass der Lehrer diesen einen BH trägt und darüber hinaus ein Hemd oder Ähnliches. Es geht darum, dass ein Lehrer in seiner Funktion wahrgenommen wird und darauf würde ich mich beschränken. Außerdem sollte der Lehrer straight genug sein, um sich zumindest beim Namen festzulegen. Ich meine, ein Lehrer sollte nicht heute Uschi und morgen Ullrich heißen, einfach Ulli – egal ob der oder die? Kinder sind zwar flexibel, aber sie benötigen dann doch auch eine gewisse Beständigkeit. Nun gut. Sehr viel Fantasie zum Thema… Sprache und Geschlechter. Ist eine geschlechterneutrale Sprache nicht doch die bessere Möglichkeit um Progress und Toleranz zu betonen? Was sagt ihr dazu?